Gewaltfreie Kommunikation (GFK): Beispiel und Anwendung im Unternehmen

Am Arbeitsplatz kommen Meinungsverschiedenheiten, Störungen und Konflikte oft nicht zur Sprache und werden vermieden, weil ein natürlicher Weg des Austauschs fehlt. Dabei sind dies Indikatoren für Veränderungsbedarf, und sollten damit als Chance gesehen werden.

Mit dem Modell der Gewaltfreien Kommunikation (GFK) nach Marshall Rosenberg arbeite ich in Teams, die am Arbeitsplatz eine wirksame Haltung und einfache Struktur in der Konflikt - Kommunikation benötigen, um Veränderungsbedarf emphatisch anzusprechen und dann wirklich umzusetzen.

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Die Schritte der GFK:

  1. Objektive Beobachtung: Im ersten Schritt wird die konfliktauslösende Situation/Beobachtung geschildert, und zwar objektiv. Das heißt, subjektive Bewertungen werden ausgelassen. es wird sich beschränkt auf die Fakten und das konkret Gesagte/Gehörte.

  2. Gefühle: Im 2. Schritt werden die Gefühle ausgesprochen, die durch die Beoabachtung/Situation entstanden sind. Also zum Beispiel Freude, Wut, Angst oder Trauer. Ein negatives Gefühl kann als Hinweis verstanden werden, dass bestimmte menschliche Bedürfnisse (3. Schritt) nicht erfüllt sind.

  3. Bedürfnisse: Hinter dem Gefühl steckt ein häufig nicht erfülltes Bedürfnis. Dieses Bedürfnis wird angesprochen ( z.B. Sicherheit, Anerkennung, Entwicklung usw.) Das nicht erfüllte Bedürfnis zeigt den Veränderungsbedarf/Chance des Konflikts. Wenn die nicht erfüllten Bedürfnisse hinter negativ anfühlenden Gefühlen gesehen werden, dann können diese durch eine neue Handlung (4. Schritt inform des Wunschs) erfüllt werden, und der Sinn des Konflikts nach Veränderung wurde erfüllt.

  4. Bitte/Wunsch: Mit der Bitte/Wunsch kann das nicht erfüllte Bedürfnis erfüllt werden. Dieser kann sich an eine andere Person richten oder auch an sich selbst. Je konkreter die Bitte erfüllt ist, desto eher kann das Bedürfnis erfüllt und der Veränderungsbedarf eintreten..

GFK-Beispiel: “Zu den letzten zwei Treffen bist du 15 Minuten nach Beginn gekommen, dass macht mich ärgerlich und traurig. Denn meine Bedürfnisse nach Austausch mit dir und nach Einhaltung von Regeln des Miteinanders sind nicht erfüllt. Ich wünsche mir, dass du zum morgigen Treffen rechtzeitig kommst, damit wir gemeinsam pünktlich anfangen können. “


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An diesem einfachen BeispieI können Sie sehen, wie mit Hilfe der GFK anders - empathisch - kommuniziert werden kann.

Diese empathische Sprache motiviert viele, die GFK dann im eigenen Unternehmen umzusetzen. Häufig stellen Kunden dann die Frage, in welchen Handlungsfeldern die Sprache der Gewaltfreien Kommunikation (GFK) im Unternehmen konkret angewendet werden kann.

Hier sind drei Beispiele für die Anwendung der GFK im Unternehmen:

Gewaltfreie Kommunikation (GFK) zur Lösung von Konflikten im Unternehmen

Konflikte im Unternehmen kosten Zeit und viel Geld. Deshalb suchen viele Unternehmen einen Mechanismus, um Konflikte dauerhaft zu lösen. Dann rate ich Unternehmen gerne, die GFK einzuführen.

Im Konflikt oder danach im Gespräch über den Konflikt, können die Konfliktparteien sich gegenseitig aus der ICH-Perspektive Gefühle, Bedürfnisse und ein Wunsch an ein zukünftiges Verhalten schildern. Mit dieser eigenverantwortlichen Art, das eigene Erleben zu schildern, werden Abwertungen und Beschuldigungen vermieden. Stattdessen können die Konfliktparteien darüber sprechen, wie es ihnen wirklich geht, so dass Empathie für einander entsteht, und sie gemeinsam über Bedürfnisse und Wünsche zu Lösungen für die Zukunft kommen können.

Gewaltfreie Kommunikation (GFK) zur Stärkung einer Feedbackkultur

Die GFK lässt sich auch sehr erfolgreich präventiv anwenden. Präventiv meint, bevor ein Konflikt wirklich entstanden ist. Viele Unternehmen nutzen die GFK als Methode, damit Mitarbeitende sich regelmäßig Feedback geben.

Wo Menschen miteinander arbeiten entstehen Spannungen. Das ist ein normaler Vorgang. Entscheidend ist aber, wie in Unternehmen mit Spannungen umgegangen wird. Spannungen sind erstmal nur Energie, die zielgerichtet genutzt werden kann. Mit Feedback können wir über die Sach- und vor allem die Beziehungsebene sprechen und so Spannungen präventiv aus dem Weg räumen, die sonst durch „richtig oder falsch Denken“ zu Konflikten führen könnten. Das geht im Kleinen (unter zwei MitarbeiterInnen), oder auch mit mehr Teilnehmern im Team.

Gewaltfreie Kommunikation (GFK) als kulturstärkendes Mittel, um wirkliche Lösungen für die Zukunft zu finden

Gerade agile Unternehmen, die stark auf Partizipation von Mitarbeitern setzen, nutzen die GFK auch als kulturstärkendes Mittel. Denn gerade bei geteilter Verantwortung ohne klassische Hierarchien benötigt es Vertrauen, weil Kontrolle im Sinne einer klassischen Hierarchie wegfällt. Und Vertrauen entsteht, wenn Mitarbeitende einen Weg finden, sich ehrlich und offen auszutauschen. Gerade auch über die Momente, wo Schwächen oder Unsicherheiten sich im Team zeigen.

Mit der eigenverantwortlichen Sprache der GFK schaffen diese Teams, jenseits “des richtig oder falsch Denkens”, zu den wirklichen Gründen von Problemen zu kommen (verschiedene Bedürfnisse und Bedürfnisstränge). Auf dieser Basis können Teams dann wirklich Lösungen für die Zukunft schaffen, was in dieser komplexen Welt ein absoluter Wettbewerbsvorteil für ihr Unternehmen ist.

Die Anwendung der Sprache der Gewaltfreien Kommunikation (GFK) im Unternehmen sorgt in Teams für eine eigenverantwortliche und authentische Kommunikation, was dauerhaft zu einer positiven und vertrauensvollen Unternehmenskultur führt.

Melden Sie sich gerne für Fragen zur GFK und wie diese in Ihrem Unternehmen eingesetzt werden kann.